Vernunft

Die Vernunft ist im wesentlichen eine menschliche Fähigkeit, die darin besteht, aus Empirischem oder Abstrakt gelerntem Schlüsse zu ziehen, Regeln aufzustellen oder moralische oder nicht-moralische Prinzipien herauszuziehen. Über die Vernunft kann man sagen, dass sie mit der menschlichen Fähigkeit des Denkens verknüpft ist.

Im Unterschied zum Verstand geht es auch nicht um das reine Erfassen von Sachverhalten, sondern um deren intellektueller und rationaler Verarbeitung. Die Vernunft kann sozusagen selbst kreativ und schaffend sein, während der Verstand nur das bisher vollzogene oder stattgefundene nachvollzieht.

Neben der menschlichen Vernunft wurde bei Hegel oder auch Heraklit eine allgemeine Weltvernunft angenommen als ein spezifisches metaphysisches Konzept.

Immanuel Kant hat wohl das berühmteste philosphische Buch über die Vernunft geschrieben: die Kritik der reinen Vernunft. Er gibt der Vernunft gegenüber dem Verstand dabei eine höhere erkenntnistheoretische Bedeutung. Außerdem unterschied er zwischen theoretischer Vernunft und praktischer Vernunft. Wobei er mit letzterem vor allem diejenige meinte, die sich mit den praktischen Wissensgebieten wie Ethik oder Politik beschäftigten.