Die Lebensphilosophie ist eine relativ neue Disziplin innerhalb der Philosophie. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Existenzphilosophie, die erst viel später entstand. Die Existenzphilosophie wäre allerdings ohne die Strömung der Lebensphilosophie nicht denkbar gewesen.
Die Lebensphilosophie wurde im Wesentlichen durch Bergson und Dilthey geprägt (im 19. Jahrhundert). Sie verstand sich als Gegenpart zum technischen Positivismus und zum rationalistischen Neukantianismus.
Als zentrales Merkmal der Lebensphilosophie gilt das Erlebnis, das nicht unbedingt in Kategorien der empirischen Forschung mithilfe der Logik und Wissenschaftsphilosophie formuliert werden kann. Es geht in der Lebensphilosophie darum, das irrationale, kreative sowie dynamische Prozesse eine ebenso wichtige, wenn nicht sogar zentralere Rolle spielen als die empirische Forschung.
Beeinflusst hat die Lebensphilosophie auch Husserl, der den Begriff "Lebenswelt" prägte und den späten Wittgenstein.