Deutsche Philosophie

Eigentlich kann man erst so richtig seit dem 17. Jahrhundert über eine sich bildende deutsche Philosophie sprechen. Davor (vor allem im Mittelalter) wurde weitgehend auf Latein philosopisch gelehrt. Außerdem waren die deutschen Fürstentümer (etc.) lange gespalten, so dass ein Austausch auch gar nicht hätte stattfinden können. Bisweilen galt auch französisch als aufklärerische Gelehrtensprache.

Als ersten entscheidenden Universalgelehrten könnte man dabei Leibniz (1646-1717) ausmachen. So richtig in Fahrt kam die deutsche Philosophie mit dem so genannten deutschen Idealismus, deren Hauptvertreter Anfang und Ende des 18. und 19. Jahrhunderts wohl Fichte, Hegel und Schelling waren (wobei Kant in gewisser Weise mit seinem abgeschwächten Idealismus ein Vorläufer dieser Philosophen war). Im 19. Jahrhundert spalteten sich, auch aufgrund der wichtigen aufklärerischen Debatten dieser Art von deutschen Philosophie, dann mehr und mehr Wissenschaften von der Philosophie ab. Gesellschafts- und Naturwissenschaften gewannen auftrieb.

Aber auch im 20. Jahrhundert kann man, wenn man so will, noch eine spezifisch deutsche Philosophie ausmachen: Weniger vielleicht aus inhaltlichen Gründen als aus einer kulturellen Sicht: Hier wären Heidegger, Habermas, Gadamer, Adorno und Jaspers zu nennen.